Adalberto Alvarez wieder einmal in der Schweiz geniessen zu können und zwar im intimen Rahmen des Moods…- darauf freuten sich bestimmt viele.
Nachdem er uns ja vor 1 ½ Jahren mit einem fulminanten Auftritt am Caliente-Festivals begeisterte, durfte man auf den Auftritt vom vergangenen Freitag 30.1.04 gespannt sein. Seine neueste und sehr tanzbare Produktion "Para bailar casino…", die im frühen Sommer vergangenen Jahres herauskam, versprach da einiges.
Es war denn auch so, dass er mit der aktuellen Nummer aus dem Album "Tumba, timbal y bongò" den Reigen mit seiner jungen, sehr kompakten und swingenden Band eröffnete, eine Hommage an die Percussion in der Salsa. Die Solos von Dorgeris, der Pianistin und Tochter von Adalberto, und vom Bongocero Ulises Pascual halfen dem Mischer für verbesserte PA-Feineinstellungen des Klanges. Es folgten bis zur Pause weitere Stücke aus dem neuesten Album, wie "Para bailar casino…", "Loco enamorado" (sehr schön!) "Deja la mala noche", "Son para un amor sincero" ein gekonntes Duett mit dem jüngsten Sänger und dem Chef im bekannten Son-Stil von Adalberto.
Der zweite und etwas kurze Teil, war mehr der Musikgeschichte Adalbertos gewidmet. Die Band spielte den Titelsong und Strassenfeger aus seinem 95er-Album "A bailar el toca toca" (in dobletiempo!) sowie die beliebte Nummer "Somos latinos" Auch Timba und Rumba kamen vermehrt zum Zug und als Sie sich schliesslich verabschiedeten, gab es als Zugabe "Que tu quieres que te den…" dem Hammer-Song, der den Santos (Heiligen) der Religion gewidmet ist. Die Santeros tanzten, die kubanische Musik wurde richtig wild und man zelebrierte den Göttern. Der junge Sänger aber stand Rojitas, dem Originalinterpreten in nichts nach.
Nach dem Konzert meinte Adalberto, wenn alles gut gehe werden sie wieder im Juli hier in der Schweiz sein. Etwas überrascht zeigte er sich, dass seine letzte CD hier erhältlich ist.
Adalberto Alvarez ist mit Sicherheit einer der einflussreichsten Komponisten der kubanischen Musik. Er schrieb zahlreiche Hits, wie "Son de la madrugada", "Dale como e'", "El mal de la hipocresia", "Fin de Semana", "La tercera historia" und natürlich das unglaubliche "Lluvia - agua que cae del cielo" aus seiner Zeit bei Son 14.
Zum Schluss noch etwas Kritik: Schade war, dass nichts aus seiner grossen Zeit von früher gespielt wurde! Ich denke es fehlen einfach Persönlichkeiten aus seiner früheren Zeit…- Sänger eines Kalibers, wie Valentin, Aramis Galindo, Felix Baloy oder natürlich der grossartige Tiburon Morales (Son 14), die den Stücken den ganz speziellen Charakter geben können.
Alles in allem ein gelungener und familiärer Auftritt, der Lust macht auf mehr, wie zB. kommende Konzerte im Latin Palace: Manolin - El medico de la Salsa im Februar, Charanga Habanera im März, Issac Delgado im April und Azucar Negra im Mai.
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